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American Smooth - Viennese Waltz

Eleganz und Bewegung

 

Der Wiener Walzer ist das Juwel unter den Standardtänzen und ein Inbegriff von Eleganz, Romantik und klassischer Tanzkultur. Doch was steckt hinter diesem zeitlosen Klassiker, und warum ist er für viele Tänzer ein absolutes Highlight? Lass uns eintauchen in die faszinierende Welt des Wiener Walzers!

 

Eine Reise in die Vergangenheit

 

Der Wiener Walzer ist ein alter Rhythmus, der vermutlich im späten 18. Jahrhundert in Österreich und Süddeutschland als Bauerntanz namens Ländler entstanden ist. Dieser war durch den 3/4-Takt und viele Drehungen gekennzeichnet. Was diesen Tanz wirklich zum „Walzer“ macht, ist möglicherweise die Verwendung der geschlossenen Tanzhaltung. Im 19. Jahrhundert kam er nach Wien und wurde schnell in ganz Europa und Amerika äußerst populär.

Die Technik des Wiener Walzers entsprang zunächst der Ballett-Technik, hat sich aber im Laufe der Zeit stark verändert. Heute ist der Walzer ein technisch sehr anspruchsvoller Tanz, der insbesondere durch seine hohe Geschwindigkeit und die ständige Drehbewegung zu einer Herausforderung wird. Wie bei allen Standardtänzen des Welttanzprogramms bewegen sich Paare beim Wiener Walzer entgegen dem Uhrzeigersinn um die Tanzfläche herum – ein Markenzeichen der sogenannten „nichtstationären Tänze“.

 

Der Rhythmus des Wiener Walzers

 

Der Wiener Walzer basiert auf dem 3/4-Takt, wobei ein Grundschritt aus sechs Schritten besteht und somit zwei volle Takte umfasst. Alternativ kann der Wiener Walzer auch auf einen 6/8-Takt getanzt werden, bei dem der Grundschritt genau einen Takt benötigt. Diese Variation, die oft bei modernen Interpretationen des Walzers vorkommt, gibt dem Tanz ein wunderbar fließendes Gefühl.

Traditionell wird der Wiener Walzer auf klassische Musik getanzt – denken wir an Johann Strauß oder andere berühmte Komponisten der Wiener Musikgeschichte. Doch in der heutigen Zeit finden auch modernere Stücke aus Rock- und Popmusik ihren Weg auf die Tanzfläche. Ein Beispiel ist „Perfect“ von Ed Sheeran, das perfekt für den Wiener Walzer geeignet ist.

 

Das Geheimnis der Bewegung

 

Da sich das Paar beim Wiener Walzer schnell im Raum fortbewegt, gleicht die Bewegung des aktiven Partners einer verkürzten Kurvenbahn. Das bedeutet, dass der aktive Teil, der sich vorwärts bewegt, eine größere Strecke zurücklegt, während der passive Teil, der rückwärts läuft, eine deutlich kürzere Strecke absolviert. Herr und Dame wechseln sich ständig zwischen diesen aktiven und passiven Rollen ab, wodurch der Tanz eine harmonische Balance erhält.

Der Wiener Walzer ist mit etwa 60 Takten pro Minute (entspricht 180 bpm) doppelt so schnell wie der Langsame Walzer. Diese Geschwindigkeit beeinflusst auch die Technik: Während beim Langsamen Walzer oft durch den Fuß gehoben wird, findet beim Wiener Walzer kaum Heben statt. Der sechste Schritt im Natural oder Reverse Turn erfolgt immer flach. Stattdessen strecken sich der Körper und die Beine, um der Bewegung die notwendige Dynamik zu verleihen. Die Knie bleiben jedoch flexibel, um die Drehungen sanft auszuführen.

 

Zwei Stile, ein Tanz

 

Heute gibt es weltweit zwei verschiedene Arten des Wiener Walzers: den Internationalen Stil und den Amerikanischen Stil. Der Internationale Stil ist der Maßstab im modernen Turniergeschehen und zeichnet sich durch seine streng reglementierten Figuren aus. Hier sind lediglich die Rechtsdrehung (Natural Turn), die Linksdrehung (Reverse Turn) und geschlossene Wechsel (Closed Changes) offiziell als Turnierfiguren zugelassen.

Bekannte Variationen wie das Rechts- und Linksfleckerl, Contra Check, Linker Wischer (Left Whisk) oder Pivot Turns werden zwar häufig getanzt, sind jedoch nur erlaubt, wenn keine Figurenbeschränkung gilt.

Der Amerikanische Stil, der vor allem in den USA populär ist, bietet hingegen ein deutlich breiteres Figurenspektrum. Neben den traditionellen Drehungen können hier auch offene Figuren getanzt werden, bei denen sich die Partner aus der geschlossenen Haltung lösen. Diese Freiheit macht den Amerikanischen Stil besonders bei Formationen und Schaudarbietungen beliebt – auch in Deutschland!

 

Tipps für den perfekten Wiener Walzer

 

Sie möchten selbst den Zauber des Wiener Walzers erleben? Hier sind einige Tipps, die Ihnen den Einstieg erleichtern:

  1. Haltung ist alles: Eine aufrechte Haltung sorgt nicht nur für Eleganz, sondern hilft auch bei der Balance während der Drehungen.
  2. Schwung und Kontrolle: Der Schlüssel liegt im Gleichgewicht zwischen fließendem Schwung und präziser Führung.
  3. Kleine Schritte: Halten Sie die Schritte klein und geschmeidig – das erleichtert die Drehungen enorm.
  4. Timing beachten: Nutzen Sie das natürliche Heben und Senken der Musik, um Ihre Bewegungen dynamisch und fließend zu gestalten.
  5. Flexibilität beibehalten: Auch wenn der Körper gestreckt wird, bleiben die Knie leicht gebeugt, um die Drehbewegungen sanft auszuführen.

Warum Sie den Wiener Walzer lernen sollten

 

Ob auf einem Ball, einer Hochzeit oder einem Tanzturnier – der Wiener Walzer ist ein Tanz, der immer Eindruck macht. Seine Kombination aus Tradition und Anmut zaubert jedem, der ihn tanzt oder zusieht, ein Lächeln ins Gesicht.

 

Also, worauf wartest Du? Schnüre Deine Tanzschuhe, komm auf die Tanzfläche und lass uns gemeinsam in die Magie des Wiener Walzers eintauchen. 

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